Nach fokussierter Einführung in wichtige Basics zur Verhaltenssucht und die schematherapeutische Konzeptualisierung dieser Störung im Modusmodell (als a) Bewältigungsmodus oder b) Kind-Modus) bilden das Kennenlernen und aktive Einüben von Imaginationen und Stühledialogen, das Handling schwieriger Therapiesituationen unter Beachtung der beteiligten Modi sowie spezifische Aspekte der therapeutischen Beziehung und inhaltliche Schwerpunkte des Workshops.
Mit Suchtcharakter betriebenes Spielen oder Wetten, Surfen im Internet, Shopping, Sex haben, Arbeiten oder Sport treiben betrifft viele Patient*innen und bekommt auch durch Neuerungen in den internationalen Klassifikationssystemen ICD und DSM wachsende Relevanz.
Wie auch bei stoffgebundenen Süchten können in der Therapie der Verhaltenssucht therapiegefährdende Phänomene wie Ambivalenz auf Seiten der Patient*innen und Überdruss oder Resignation auf Seiten der Therapeut*innen auftreten. Die Schematherapie ermöglicht Therapeut*innen die Entwicklung eines neuen Blickwinkels und eines tieferen Mitgefühls für Patient*innen. Außerdem können eigene negative Empfindungen im Therapieprozess als Folge eigener Modusaktivierungen verstanden, eingeordnet und überwunden werden.
Psychoedukation, Emotionsaktivierung, Nachbeelterung, Unterbrechen des Autopiloten, Bedürfnisorientierung und bewusstes Einbrennen funktionalerer Verhaltensmuster bilden den sehr fokussierten Rahmen der Schematherapie der Verhaltenssucht, die meine Co-Autorin Hannah Hoppe und ich 2019 konzeptualisiert haben. Der stetige Rekurs auf emotionale Grundbedürfnisse im Therapieverlauf ermöglicht es, hinter die oft erdrückend erscheinende Symptomatik zu schauen auf das, worum es eigentlich geht.
Details
________________________________________________________________________________________
Datum: Donnerstag, 09.11.2023
Uhrzeit: 10.00-18.00 Uhr
Stunden: 8 Unterrichtsstunden à 45 Minuten
Fortbildungspunkte: wird noch bekannt gegeben
Preis: 210,00 €
Ort: online